Mittwoch, 5. März 2014

FC Bayern: Ende gut, alles gut?

Auch wenn es sportlich beim FC Bayern München in der Vergangenheit nichts zu meckern gab, hatte der deutsche Rekordmeister ein Problem in den eigenen Reihen: Zwischen Fans und Verein herrschte Eiszeit. Während die Mannschaft Titel um Titel holte, herrschte auf der Tribüne der Allianz Arena oftmals keine Stimmung, Spiele in der Champions League boykottierten die Ultras des Vereins sogar teilweise ganz. Nun ging einige Zeit ins Land, die Saison 2013/2014 wurde dazu genutzt, um das Verhältnis zwischen beiden Seiten zu verbessern. Mit Erfolg.

Der beste Verein der Welt ohne Fans

Blicken wir noch einmal zurück. Obwohl der FCB in der letzten Saison alles gewann, was es zu gewinnen gab, herrschte Unruhe bei den Fans. Stimmungsbereite Anhänger bekamen keine Karten in der Südkurve, wo die Ultras der Roten stehen. Hinzu kam, dass der Vorstand der Münchner beschloss, elektronische Drehkreuze vor der Kurve anzubringen, damit keine zusätzlichen Fans in diesen Bereich "geschmuggelt" werden, wie es in der Vergangenheit oft geschah. Die Fans hatten genug, boykottierten teilweise ganze Spiele in der Allianz Arena und machten lediglich auswärts ordentlich Stimmung. Das Verhältnis zwischen Verein und Ultras war katastrophal.

Alles neu macht die Spielzeit 13/14

Zu Beginn der Hinrunde kündigte Karl-Heinz Rummenigge an, die freie Blockwahl in der Südkurve zu testen. Damit konnten sich diejenigen Fans, die rechtzeitig mit einer gültigen Karte für die komplette Südkurve im Stadion einfanden, einen Platz in den begehrten Blöcken 112 und 113 sichern, von denen aus Stimmung gemacht werden soll. Das Konzept funktionierte, die stimmungsbereiten Fans konnten endlich zusammen stehen und waren nicht mehr über die gesamte Kurve verteilt. Auch die Bayern-Bosse sahen den Testlauf als gelungen an und führten die freie Blockwahl dauerhaft ein. Doch damit nicht genug: Die Sicherheitszäune, die die Blöcke 112 und 113 von den anliegenden Blöcken abgrenzten, wurden in der Höhe auf nur einen Meter reduziert. Damit ist die Südkurve nicht mehr so stark voneinander abgeschnitten. Als I-Tüpfelchen kündigte der Verein an, dass Dauerkartenbesitzer der Südkurve, die im Jahr nicht eine gewisse Zahl an Spielen besuchen, ihre Karte gekündigt bekommen. Maßnahmen, die bei den Ultras sehr gut ankamen. Der Verein kümmerte sich endlich wieder um die Fans.

Auch die Ultras geben Gas

Neben dem FC Bayern investierten auch die vielen Fans aus der Südkurve einiges an Zeit, um die Südkurve besser zu machen. Ein Fahnenverleih, damit die ganze Südkurve in rot und weiß erstrahlt, einige aufwendige Choreographien und ein Vorsänger für die Blöcke 111 und 114 wurden auf die Beine gestellt. Damit rückte die Südkurve näher zusammen, die Stimmung wurde besser als noch im vergangenen Jahr. Und: Seitdem der Kontakt zwischen Fans und Verein wieder besser ist, sind die Münchner Ultras auch auswärts ganz artig. Keine Pyrotechnik mehr, keine Schlägereien. Eben nichts, was ein schlechtes Bild auf den Verein werfen würde. Die Ultras wissen: Ein Fehltritt, und sämtliche Fortschritte, die in dieser Saison erzielt wurden, würden durch solche Aktionen kaputt gemacht werden. Auch die Fans haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.

Wie geht es weiter?

Fakt ist: Die Stimmung in München ist noch lange nicht so gut wie in anderen Stadien. Doch nachdem das katastrophale Verhältnis zwischen den Bayern und seinen Fans endlich gekittet wurde, geht es jetzt langsam bergauf. Beide Seiten geben ihr bestes, um die Stimmung in der Allianz Arena besser zu machen. Und wer weiß, was sie sich noch alles einfallen lassen? Mehr Stehplätze im Stadion wären eine denkbare Möglichkeit für die Zukunft. Der deutsche Rekordmeister und die roten Ultras: Scheinbar wendet sich alles noch zum Guten.

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