Mittwoch, 29. Juli 2015

Ich bin umgezogen!

Meinen neuen Blog gibt es unter:

zwoelftermann.com

Solltet ihr die Seite noch nicht erreichen können, einen Moment warten. Die URL wird noch freigeschaltet.

Kevin

Dienstag, 14. Juli 2015

Die Transferperiode: Bäumchen wechsel dich bei den Torhütern

Mit Kevin Trapp, Roman Bürki, Sven Ullreich und Mitchell Langerak haben vier nahmhafte Torhüter der Fußball-Bundesliga ihren Verein gewechselt. Zudem wird über einen Transfer des Dortmunder Urgesteins Roman Weidenfeller spekuliert. Die aktuelle Transferperiode hat sich bei den Torhütern zu einem Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel entwickelt. Eine Analyse.

Roman Bürki
Den Anfang beim Torhüter-Wechselspiel machte Roman Bürki. Der 24-jährige Schweizer kam Mitte Juni vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund. Bürki war erst im vergangenen Jahr von Grashoppers Zürich in die Bundesliga gewechselt, stand bei Absteiger Freiburg in allen 34 Bundesliga-Partien zwischen den Pfosten und machte mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. In Dortmund hat Bürki die Chance, die neue Nummer eins zu werden.

Sven Ulreich
Für rund drei Millionen Euro wechselte Sven Ulreich vom VfB Stuttgart zum FC Bayern München und tauscht damit seinen Stammplatz gegen die Rolle als Reservist ein. Als Grund gab er an, kein Vertrauen vom Verein mehr gespürt zu haben. Der 26-Jährige nimmt den Platz als Nummer zwei hinter Weltmeister Manuel Neuer ein. Den hatte zuvor Pepe Reina inne, der Spanier wechselte jedoch nach nur einem Jahr in München zurück zum SSC Neapel.

Mitchell Langerak
Ein Kandidat auf den freigewordenen Posten im Stuttgarter Tor ist Mitchell Langerak. Nach dem Transfer von Bürki wechselte der 26-Jährige vom BVB zu den Schwaben. In Dortmund geriet Langerak Ende der vergangenen Saison nach mehreren Patzern in die Kritik, wäre wohl nur Ersatztorhüter gewesen. Doch auch in Stuttgart hat der Australier keine Stammplatzgarantie. Langerak muss mit Przemyslaw Tyton, der vom spanischen Zweitligisten FC Elche verpflichtet wurde, um die Position kämpfen. Bitter für den BVB- Neuzugang: Erst vor kurzem zog er sich im Trainingslager einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zu, fällt für vier bis sechs Wochen aus. Die Saisonvorbereitung ist für Langerak mit großer Wahrscheinlichkeit gelaufen.

Kevin Trapp
Der jüngste Torwart-Transfer war der von Kevin Trapp. Vor einer Woche gab der französische Spitzenklub Paris Saint-Germain bekannt, den 25-Jährigen von Eintracht Frankfurt verpflichtet zu haben. Mit seinem Wechsel hinterlässt Trapp bei den Hessen eine große Lücke. 2012 wechselte er vom FC Kaiserslautern nach Frankfurt, absolvierte seitdem 82 Bundesliga-Spiele für die Adler und wurde zum Leistungsträger. Hoffnung auf den Stammplatz im Eintracht-Tor darf sich Neuzugang Heinz Lindner machen. Der Österreicher wechselte Anfang Juli von Austria Wien nach Frankfurt. Trainer-Rückkehrer Armin Veh sagte jedoch, dass er gerne noch einen Torhüter verpflichten würde.

Roman Weidenfeller
Die Zukunft von Roman Weidenfeller ist ungewiss. Nach der Verpflichtung von Bürki war fraglich, ob Borussia Dortmund noch mit dem 34-Jährigen plant. Zwischenzeitlich wurde er als Trapp-Nachfolger gehandelt, sein Gehalt von knapp drei Millionen Euro soll den Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt aber zu hoch sein. Zuletzt sagte BVB-Sportvorstand Michael Zorc, dass Weidenfeller, der seit 13 Jahren beim Verein ist, bleiben soll.

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Donnerstag, 9. Juli 2015

FC Schalke 04: Frischer Wind und alte Probleme

Platz sechs in der Bundesliga, 13 Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze und die Trennung von Trainer Roberto Di Matteo: Die vergangene Saison lief für Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 alles andere als rund.

Nun ist Andre Breitenreiter da. Der neue Trainer, der vom Absteiger SC Paderborn kommt, soll in Gelsenkirchen für frischen Wind sorgen und die Mannschaft wieder in die Champions League führen. Der Umbruch im Schalker Team wird jedoch von den Problemkindern der vergangenen Monate gebremst. Eine Analyse.

Der Hoffnungsträger

Schon bei seiner ersten Pressekonferenz beim neuen Verein kam Andre Breitenreiter gut an. Dort verkündete er, dass er mit den zuletzt im Angriff eher harmlosen Schalkern wieder verstärkt auf die Offensive setzen möchte. Auch das Pressing soll zukünftig eine größere Rolle spielen. Der 41-Jährige will, dass seine Mannschaft frühzeitig Bälle erobert und schneller in den Angriff übergeht. Diese Pläne kommen bei den Fans gut an.

Zudem nahm sich Breitenreiter bei den bisherigen Trainingseinheiten viel Zeit für die Zuschauer, schrieb fleißig Autogramme und machte Fotos. Dadurch sammelte er viele Sympathiepunkte. Breitenreiter ist das komplette Gegenteil zu seinem Vorgänger Di Matteo, was ihn bei den Schalker-Fans schon jetzt beliebt macht.

Die Neuzugänge

Mit dem U21-Nationalspieler Johannes Geis haben die Schalker ein großes Talent verpflichtet. Der 21-Jährige wurde von den Königsblauen mit einem Vertrag bis 2019 ausgestattet und kam aus Mainz. Auch Borussia Dortmund soll an dem defensiven Mittelfeldspieler interessiert gewesen sein.
Zudem wurde der brasilianische Außenverteidiger Junior Caicara vom bulgarischen Klub Ludogorets Razgrad gekauft. Andre Breitenreiter lobte den 26-Jährigen Neuzugang: „Er ist eine Maschine. Außerdem waren seine Werte bei der Leistungsdiagnostik hervorragend.“
Der 34-jährige Torhüter Michael Gspurning wurde aus der zweiten Mannschaft in den Profikader versetzt.

Die Problemfälle

Probleme machen dagegen weiterhin Kevin-Prince Boateng, Sidney Sam und Felipe Santana. Nachdem Manager Horst Heldt Boateng kurz vor Ende der vergangenen Saison aus der Mannschaft geworfen hatte, war klar, dass sich Spieler und Verein im Sommer trennen werden. Bislang gibt es jedoch keine Interessenten für Boateng. Zuletzt war er bei AC Mailand und Galatasaray Istanbul im Gespräch, sein Manager Edoardo Crnjar sagte aber der Bild: „Ich glaube nicht, dass Kevin bei Milan oder Gala spielen wird.“ Finden die Schalker keinen Abnehmer, müssen sie Boatengs Gehalt in Höhe von fünf Millionen Euro weiter bezahlen, der Vertrag läuft noch bis 2016.
Nachdem Sidney Sam und Felipe Santana ihre Medizinchecks bei Eintracht Frankfurt beziehungsweise dem FC Köln nicht bestanden haben, gibt es keine neuen Interessenten für die Spieler. Zusammen verdienen die beiden knapp sechs Millionen Euro. Ausgaben, die sich die Schalker sparen wollen.

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Mittwoch, 27. Mai 2015

FIFA-Korruptionsskandal: Dem Fußball-Fan platzt der Kragen

Mittwoch, 27. Mai 2015, Zürich: In einem Hotel werden mehrere hochrangige FIFA-Funktionäre von Behörden aus der Schweiz festgenommen. Es geht um Korruption, Erpressung, Geldwäsche, Betrug. Das volle Programm eben. Auch ein Strafverfahren gegen die Vergabe der WM 2018 und 2022 in Russland und Katar soll eingeleitet werden. Da schon in der Vergangenheit Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA und deren Präsident Sepp Blatter im Raum standen, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bevor den Funktionären ihr Gebilde um die Ohren fliegt.

Als Fußball-Fan kann man allerdings nur noch mit dem Kopf schütteln. Der Sport, den wir lieben und der uns so viel bedeutet, ist nur noch Spielball für ein paar alte Männer, die eigentlich schon längst in Rente sein müssten, aber noch immer nicht genug vom großen Geld haben. Das Sportliche steht bei der FIFA schon lange nicht im Vordergrund. Stattdessen werden nur noch Möglichkeiten gesucht, wie man aus Events wie der Weltmeisterschaft möglichst viel Geld saugen kann. Anders ist die Vergabe des Turniers an Katar im Jahr 2022 nicht zu erklären. Aber das sind alte Geschichten, die uns Fußball-Fans schon seit Jahren die Zornesröte ins Gesicht treiben.

Was bei dem aktuellen Fall in der Schweiz für Aufsehen sorgt, ist die pure Ignoranz des Fußball-Weltverbandes. Dazu ein paar nette Tweets:

  • https://twitter.com/Hossaar/status/603497303945646080
  • https://twitter.com/Klein_Tho/status/603497265123168258
Statt Einsicht nur Lügen, Rechtfertigungen und dieselben alten Ausreden, die man schon seit Jahren hört. Wäre die FIFA vernünftig, müssten die Verantwortlichen auf solche Ereignisse reagieren. Sepp Blatter sollte seinen Hut nehmen, gemeinsam mit allen anderen Akteuren, die auch nur annähernd in die Machenschaften des Präsidenten verstrickt waren und sind. Doch dazu wird es nie im Leben kommen. Vielmehr ist es nur ein Wunschdenken vieler Fußball-Fans.

Blatter ist viel zu geldgeil, um jetzt den Hut zu nehmen und die Konsequenz aus diesen Machenschaften zu ziehen. Da die Behörden in der Schweiz nicht gegen Blatter ermitteln, sieht er jetzt zudem noch wie der Saubermann aus. Getreu dem Motto: „Wieso sollte ich nicht weiterhin Präsident bleiben, ich bin ja nicht angeklagt.“

Als Fußball-Enthusiast machen mich diese Vorfälle einfach nur wütend. Oder, um es mit den Worten von Blatters Gegenkandidat zu sagen:



Selbst wenn den ganzen Fans weltweit gerade der Kragen platzt – an den Strukturen innerhalb der FIFA wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Leider. Es ist schlimm genug, dass man ganze Turniere manipulieren kann, immerhin die größten Veranstaltungen im Fußball, und damit quasi ungestraft davon kommt. Warum das so ist, ich kann und will es nicht verstehen. Bleibt nur, auf ein Wunder zu hoffen, dass endlich dafür sorgt, dass in dem Haufen korrupter alter Männer mal endlich aufgeräumt wird. 

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Montag, 13. April 2015

Die Ultras der Eintracht: 20 Minuten unter der Gürtellinie

Das Spiel beim FC Bayern München haben die Frankfurter mit 0:3 verloren. Die besten Frankfurter im Stadion: die Ultras. Als neutraler Zuschauer hätte man den Anhängern der Hessen im Gästeblock eine über 90 Minuten bärenstarke Leistung attestieren können. Wenn da nicht ein paar unschöne Zwischenfälle in den letzten 20 Minuten gewesen wären.

Zuviel des Guten

Schmähgesänge gehören zum Fußball dazu. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", das Lied von den "asozialen Schwaben" und weitere Rufe dieser Kategorie sind bei einem Stadionbesuch fast an der Tagesordnung. In der Regel bleiben die Ultra-Gruppierungen zumeist hart, aber dennoch fair. Nicht so die Frankfurter.

Die Hessen, die bereits in der Abstiegssaison der Eintracht den Platz mit Eisenstangen stürmten, haben nicht umsonst einen eher negativen Ruf in der Fanszene. Von "Uli, heb die Seife auf" bis hin zu "Pflastersteine für die Liga-Schweine" ging das Repertoire der SGE-Ultras in München. Prinzipiell nicht verwerflich, Pöbeleien gegenüber Bayern-Fans in den benachbarten Blocks und harsche Beleidigungen waren jedoch einfach zuviel des Guten.

Nach dem 0:3 ging es bergab

Dabei verlief das Spiel eigentlich sehr ruhig. Bis zum 0:3 feuerten die Eintracht-Ultras ihr Team bärenstark an, gaben nicht auf und legten sich richtig ins Zeug. Selbst mit verhältnismäßig wenig angereisten Fans: so geht guter Auswärts-Support, selbst ohne Megafon, große Fahnen und Doppelhalter.

Nach dem letzten Treffer von Thomas Müller hörten die Frankfurter aber auf, ihre Mannschaft zu unterstützen. Stattdessen wurde nur noch gepöbelt. Ein Auszug aus den eher sinnfreien Gesängen der SGE-Ultras:


  • - "Warum seid ihr Huren so leise?"
  • - "Pflastersteine für die Liga-Schweine"
  • - "Rode Hurensohn"
  • - "Uli, heb die Seife auf"
  • - "Bayern Hurensöhne"


Es fällt auf: Statt anfeuernder Rufe für das eigene Team ging es seitens der Frankfurter nur noch unter die Gürtellinie. Schade, denn damit machten sie sich den guten Eindruck den ersten 70 Minuten kaputt. Wenn man dann noch von anderen Bayern-Fans hört, dass seitens der Eintracht-Ultras kleine Kinder sowie ganze Familie massiv beleidigt wurden, bleibt mein Rat: Lieber die eigene Mannschaft supporten, das kommt einfach besser!

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Davie Selke: Leipzig ist die richtige Entscheidung

Vor knapp zwei Wochen gab Davie Selke seinen Wechsel zu RB Leipzig bekannt. In der nächsten Saison spielt das deutsche Nachwuchstalent in der 2. Bundesliga bei dem Club von Red Bull. Die Meinung der Fans über das Projekt RB Leipzig ist deutschlandweit eher negativ, auch Selke zog sich für seinen Wechsel viel Hass auf sich. Aber auch wenn ich mit dieser Entwicklung alleine sein sollte: Der Schritt Richtung Leipzig war goldrichtig!

Ein Schritt zurück, zwei nach vorne

Natürlich lässt sich eines nicht abstreiten: Der Gang in Liga zwei ist für Selke, der bei Bremen bereits Bundesliga-Luft schnupperte, ein riesiger Schritt zurück. Bei Werder hätte der junge Deutsche wohl auch auf Dauer einen Stammplatz sicher gehabt. Doch die Leipziger sind ambitioniert, wollen definitiv kein weiteres Jahr zweitklassig spielen. Der Aufstieg in die Bundesliga für die Saison 2016/2017 ist wahrscheinlich.

Und dann wird wohl auch ordentlich aufgerüstet. Ein zweistelliger Millionenbetrag für neue Spieler? Fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Selbst als Aufsteiger dürfte RB mit dem Abstieg aus der Bundesliga in zwei Jahren nichts zu tun haben. Und wer glaubt, dass dann nicht weiter aufgerüstet hat, der täuscht sich sowieso. Auf kurz oder lang wird Leipzig eine Mannschaft zusammen haben, die um die Champions League-Plätze spielt - und Selke ist mittendrin.

Auch wenn Bremen sich scheinbar langsam wieder steigert - der internationale Wettbewerb ist für Selke in Leipzig greifbarer als bei Werder. Der Schritt zurück dürfte in naher Zukunft schon fast vergessen sein, denn Leipzig will im Eiltempo die Spitze der Bundesliga angreifen. Und Selke will und wird Teil dieses Projekts sein. 

Das Geld spielte eine Rolle, aber...

Natürlich wird Selke in Leipzig auch mehr Geld verdienen, als er es in Bremen je gekonnt hätte. Natürlich wird das Geld für den 20-Jährigen bei dem Wechsel eine Rolle gespielt haben. Man darf aber auch nicht vergessen: Die sportlichen Perspektiven in Leipzig könnten für einen so jungen und talentierten Spieler kaum besser sein.

Kimmich, Poulsen und Co.: Leipzig setzt auf junge Spieler mit Zukunft. Die Bullen haben eine der besten Jugendakademien in ganz Deutschland und werden auch bei ihrem Aufenthalt in der Bundesliga die Spieler von morgen nicht vernachlässigen. Beste Bedingungen für Selke. Auch er wird in Leipzig bestmöglich gefördert und hat die Chance, sich in einer jungen, dynamischen Mannschaft mit viel Potenzial zu entwickeln. In Bremen hätte er diese Bedingungen nicht vorgefunden.

So kontrovers auch über RB Leipzig diskutiert wird, so sehr dieser Verein auch gegen sämtliche Traditionen dieses wundervollen Sports "verstößt": Den Wechsel eines jungen, deutschen Super-Talents zu diesem aufstrebenden Verein sollte man etwas neutraler sehen. Leipzig wird Selke gut tun, dort kann er den nächsten Schritt seiner Entwicklung gehen. Und Bremen braucht sich auch nicht zu beschweren: Den Transfer-Erlös kann Werder gut gebrauchen. 

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Bayern München gegen Eintracht Frankfurt: Der Stimmungs-Check aus der Allianz-Arena

Fußballerisch hatte die Eintracht aus Frankfurt beim deutschen Rekordmeister klar das Nachsehen gehabt. Die Fans der Hessen gelten jedoch nicht umsonst als mit die besten der ganzen Bundesliga. Das hat sich auch in München gezeigt: 90 Minuten Support waren im Gästeblock auf der Tagesordnung. Doch auch die Stimmung in der Münchner Südkurve konnte sich sehen lassen.

VOR DEM ANPFIFF:

Der Bayern-Block war bereits rund eine Stunde vor dem Anpfiff prall gefüllt. Das neue Konzept mit der Erweiterung der Stehplätze in der Allianz Arena geht voll auf, besonders die Blöcke 112 und 113 sind schon früh belegt. Das erste Mal Gänsehautatmosphäre kommt kurz vor dem Anpfiff auf: Die Südkurve streckt die Schals gen Himmel und singt gemeinsam Tage voller Sonne.

Der Gästeblock füllt sich erst 35 Minuten vor Spielbeginn. Mit einigen Polizisten kommen die Ultras aus Hessen ins Stadion. Schnell werden noch die Banner aufgehängt, dann gibt es noch erste Frankfurt-Rufe. Obwohl im Gästeblock geschätzt nur einige hundert Fans supporten, geben diese Vollgas. Selbst die Pfiffe gegen die Bayern-Spieler wirken verhältnismäßig laut.

DIE ERSTE HALBZEIT:

Vollgas in beiden Blocks - so kann man die Stimmung während der ersten 45 Minuten zwischen den Bayern und Frankfurt am besten beschreiben. Auffallend ist, dass bei den Münchnern von Spiel zu Spiel gefühlt mehr Anhänger aktiv Stimmung machen. Beim Hüpfen und singen sind diesmal auch die beiden Blocks neben 112 und 113 nahezu vollständig eingebunden, dazu hüpfen fast alle in den genannten Blocks mit. Das hört sich nicht nur gut an, sondern sieht auch gut aus. Natürlich gilt der Spruch: besser geht immer. Aber Schickeria und Co. gelingt es, von Spiel zu Spiel mehr Leute zum Mitmachen zu animieren.

Auch der Support der Frankfurter ist bärenstark. Zahlenmäßig klar unterlegen, sind die Gästefans doch relativ laut. Ebenfalls bemerkenswert: Nach dem Treffer zum 1:0 für die Bayern geben die Frankfurter nicht auf, machen direkt weiter und lassen ihr Team nicht im Stich. Das ist wirklich ganz groß. Selbst ohne Megafon, dessen Einsatz für die Gäste in München nicht erlaubt ist, gelingt es dem Capo, relativ viele Gästefans zu animieren. Ebenfalls erwähnenswert: Selbst Fans, die die meiste Zeit nicht mitsingen, klatschen lautstark mit oder pfeifen. Oftmals bekommt man das Gefühl, dass der ganze Gästeblock aktiv ist. Sehr schön!

DIE ZWEITE HALBZEIT: 

Die Frankfurter geben auf dem Platz kurz nach der Pause Gas, ebenso die Fans. Sie peitschen ihr Team zu einem möglichen Ausgleich, hüpfen und schunkeln im Block. Die Tore zum 2:0 und 3:0 bringen die Frankfurter aber von ihrem Weg ab, ihr Team zu supporten. Stattdessen gibt es nur noch Schmähgesänge gegen FC Bayern und DFB, Mittelfinger werden in die benachbarten Blocks gezeigt, Bayern-Fans berichten von unschönen Beleidigungen und Drohungen in den letzten 20 Minuten. Unschön!

Anders sieht es bei den Bayern aus. In der Südkurve ist Feierstimmung, man merkt jedoch, dass manche Fans gerade bei neueren Liedern Probleme haben. Das bekannte "Super Bayern" macht jedoch wieder ein Großteil der Kurve mit, der Sieg der Heimmannschaft wird lautstark gefeiert.

FAZIT: 

Auf dem Platz überzeugten nur die Bayern, auf den Rängen aber beide Ultra-Gruppierungen. Schade nur, dass die Frankfurter gegen Ende der Partie einfach nur die Grenzen des guten Geschmacks überschritten haben. Kleinere Schmähgesänge gehören zum Fußball, wenn Bayern-Fans jedoch davon berichten, dass kleine Kinder beleidigt werden, geht das zu weit.

In der Südkurve war die Stimmung mal wieder gut, aber noch immer ausbaufähig. Gerade die Blocks ganz außen können und müssen noch besser mitmachen. Grundsätzlich bleibt aber der Trend bestehen: Die Stimmung in der Allianz Arena wird immer besser.

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Mittwoch, 18. Februar 2015

Mehr Plätze ≠ Mehr Stimmung

Seit kurzem darf der FC Bayern München seine Heimspiele vor 75.000 Zuschauern austragen. Knapp 4000  Menschen mehr passen nun in die Allianz Arena. Vor allem die Südkurve wurde ordentlich aufgestockt, mehr Stehplätze wurden für die Anhänger des deutschen Rekordmeisters bereitgestellt. Doch bedeuten mehr Stehplätze und eine größere Kurve auch eine bessere Stimmung im ganzen Stadion? Diese Frage lässt sich mit einem einfachen nein beantworten. Warum das so ist, lest ihr im Stimmungscheck aus der Allianz Arena vom Spiel Bayern gegen Hamburg.

Anmerkung: Ich verfolgte das Spiel von der Haupttribüne aus und saß ungefähr auf Höhe der Mittellinie. Somit waren die Ultras des HSV links, die des FC Bayern rechts von mir platziert.

Der HSV: Die Fans zeigen Leistung, die Spieler nicht

Schon vor dem Anpfiff legten die Fans der Gäste mit einigen Gesängen los, während man sich in der Südkurve noch zurückhielt. Nach Spielbeginn wussten die HSV-Anhänger zu beeindrucken: lautstarke Gesänge und Anfeuerungsrufe der Hansestädter hallten durch die Allianz Arena. An dieser Stelle muss man auch so ehrlich sein und zugeben: Stellenweise waren die Hamburger gefühlt lauter als die Ultras München. Hätten die Kicker des HSV auf dem Platz eine annähernd gute Leistung gezeigt wie ihre Fans auf den Rängen, sie hätten mit Sicherheit nicht eine solche Klatsche kassiert.

Als die Kicker der Münchner in Fahrt kamen und den Gästen ein Tor nach dem anderen einschenkten, wurde es leider auch im Gästeblock deutlich leiser. Anfeuerungsrufe kamen nur noch sporadisch und unregelmäßige, die Lautstärke vom Spielbeginn erreichten diese auch nicht mehr. Schade! Nach Spielschluss gab es für die Mannschaft des HSV vereinzelt Pfiffe, viele Fans klatschten aber trotz des schlechten Resultats artig Beifall für ihre Mannschaft. Unterstützung bis zur letzten Minute, egal bei welchem Ergebnis - die Ultras des HSV haben eine ordentliche Leistung gezeigt.

Ebenfalls nett: die Sticheleien der Hamburger-Fans in Richtung Südkurve München. Immer wieder stimmten sie ein "Scheiß FC Bayern" an, das auch noch ziemlich laut im Stadion zu hören war. Als die Münchner Nordkurve (!) auf diese Rufe reagierte, kam als Antwort nur ein verhöhnendes "Nicht so laut, nicht so laut". Herrlich! Bei einem solchen Duell wie dem zwischen Bayern und Hamburg gehören (friedliche) Sticheleien zwischen den Fans einfach dazu.

Nur die halbe Südkurve macht mit

 War die Stimmung in der Münchner Südkurve in der Hinrunde gefühlt noch auf dem Weg, besser zu werden, ist das Spiel gegen den HSV als Rückschritt zu werten. Klar, die üblichen Bekannten wie Inferno Bavaria, Alarmstufe Rot und Co. haben wie immer Vollgas gegeben. Dennoch konnte man sehen, dass in der Südkurve eben viele nicht mitsingen und klatschen. Durch die Aufstockung der Stehplätze sieht die Kurve zwar schon auf den ersten Blick deutlich voller aus, ist aber noch immer zu statisch.

Es bleibt das gewohnt Bild: Der untere Teil der Kurve macht mit, der Rest nur selten. An den Seiten, in den Blöcken 111 und 114, ist der Support auch weiterhin deutlich steigerungsfähig. Das führte dazu, dass die Hamburger teilweise gefühlt lauter waren als die Anhänger der Bayern. Nur selten machte mal die gesamte Südkurve bei einem Gesang mit ("Ich geb mein Herz für dich"). Diese Bilder waren dafür sehr beeindruckend: Die Ganze Kurve hüpfte, schrie lautstark. Mehr davon, bitte!

Zudem war beim Spiel gegen den HSV eine gewisse Dynamik in der Nordkurve zu spüren. Diese sang deutlich lauter als sonst mit, versah die Hamburger Fans sogar eigentständig mit verhöhnenden Rufen. Südkuve und Nordkruve vereint sorgten für eine angenehme Atmosphäre. Leider kommt es dazu jedoch zu selten.

Es bleibt festzuhalten: Die Stimmung in der Allianz Arena war sicherlich schon schlechter. Mehr Stehplätze bedeuten aber nicht automatisch eine bessere Stimmung. Wer die gegen Hamburg erwartet hatte, wurde enttäuscht. Wenn es die Ultras noch schaffen, die Südkurve auf der gesamten Länge besser einzubinden und die Nordkurve häufiger einsetzt, ist das Potenzial für eine bessere Stimmung in der Allianz Arena groß.

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