Dienstag, 29. April 2014

Die Bayern dürfen auch verlieren

Seit knapp zwei Jahren spielt der FC Bayern München so ziemlich alles an die Wand, was sich dem Verein in den Weg stellt. Bedeutende Niederlagen? Fehlanzeige. Ob im Finale der Champions League gegen Borussia Dortmund oder auch in der Bundesliga: Wenn es drauf ankam, waren die Bayern zur Stelle und holten den Sieg nach Hause. Niederlagen in der Bundesliga gegen Augsburg oder Dortmund, als die Meisterschaft schon entschieden war, mal außen vor. Scheinbar hat es sich aber in Fußballdeutschland eingebrannt, dass der FCB nahezu unschlagbar ist. Eine Niederlage? Eigentlich verboten.

Der FC Bayern darf nicht mehr verlieren

Nach den Pleiten in der Liga wurde der deutsche Rekordmeister von allen Seiten kritisiert. Begriffe wie "Wettbewerbsverzerrung" machten die Runde, schließlich schwächelten die Bayern erst, als sie die Meisterschaft schon im Sack hatten. Und dann auch noch gegen vermeintliches "Kanonenfutter" wie Hoffenheim oder Augsburg. Bis zur Niederlage beim FCA waren die Münchner sage und schreibe 53 Spiele ungeschlagen. Eine unglaubliche Serie, die so schnell wohl niemand nachholen wird. Und dennoch: Statt den Roten Respekt für diese Leistung zu zollen, war die Reaktion bei Fußball-Fans und Medien eher negativ. Nach dem Motto "Die Bayern haben verloren, dass darf doch nicht sein" wurde die Mannschaft für die müden Auftritte nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft gegen Hertha BSC kritisiert. Diese war zwar teilweise berechtigt, aber: Manchmal macht der Mensch eben nicht mehr, als er muss. Auch Fußballspieler machen Fehler, haben mal einen schlechten Tag oder ein Problem mit der Motivation. Aber scheinbar war es den Bayern verboten, nach dieser Serie ohne Niederlagen zu verlieren.

Niederlage gegen Real ist keine Schande

Im Halbfinale der Champions League prallten dann die derzeit wohl besten Vereinsmannschaften im Weltfußball aufeinander: Real Madrid und der FC Bayern München. Das Ergebnis ist bekannt: Die Spanier siegten, die Deutschen wurden in den Medien wieder abgewatscht. Da stellt man sich doch die Frage: Auf diesem Niveau, wo sich eigentlich 22 Spieler mit Weltklasse-Format gegenüberstehen, darf man da nicht mal verlieren? Ist es denn nicht erlaubt, gegen einen ebenbürtigen Gegner auch mal eine Pleite zu kassieren? Scheinbar nicht. Jeder erwartet von der Mannschaft von Pep Guardiola, dass sie wieder ins Finale einzieht und den Titel in der europäischen Königsklasse verteidigt. Wenn es sonst nichts ist...
Diese Erwartungen sind überzogen. Klar, die Bayern waren in den vergangenen zwei Spielzeiten die mit Abstand erfolgreichste Vereinsmannschaft der Welt. Aber irgendwann musste es soweit sein, irgendwann mussten die Bayern wieder verlieren. Man kann ja schließlich nicht erwarten, dass der FCB zehn Jahre in Folge die Trophäe in der Champions League holt. Ein Ausscheiden im Halbfinale gegen Real Madrid wäre daher kein Beinbruch. Selbst der beste Verein muss sich irgendwann mal geschlagen geben.

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Dienstag, 22. April 2014

Eine unglaubliche Leistung

Morgen Abend ist es soweit: Der FC Bayern München tritt im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League an und kämpft um den Finaleinzug. Mal wieder, möchte man fast schon sagen. Zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren stehen die Münchner in der Runde der letzten Vier. Der Verein war national zwar stets einer der Topfavoriten auf den Titel, international waren die Münchner bis vor wenigen Jahren aber nur Mittelmaß. Das hat sich inzwischen geändert. Doch egal, wie die beiden Partien gegen Real Madrid ausgehen: Die Fans des FC Bayern können schon jetzt stolz auf die unglaubliche Leistung ihrer Mannschaft sein, die sie in diesem Jahr wieder vollbracht hat.

Alles oder nichts

Die Fußball-Spielzeit 2013/2014 steht zwar kurz vor ihrem Ende, so richtig um die Wurst geht es für den deutschen Rekordmeister aber erst jetzt. Die Bundesliga ist schon seit letztem Monat gewonnen, auf ihren Facebook-Seiten bestätigten selbst die Spieler schon, dass der nationale Wettbewerb nun egal ist. Wettbewerbsverzögerung heißt es aus der einen, völlig legitim aus der anderen Ecke. Fakt ist aber: Für das Team von Pep Guardiola geht es bis Ende Mai um alles oder nichts. Die Mannschaft könnte das Wunder vollbringen, und zum zweiten Mal hintereinander das Triple holen. Die Gefahr ist aber auch groß, dass der FCB am Ende nur den Meistertitel in den Händen hält. Real Madrid in der Champions League sowie Borussia Dortmund im Finale des DFB-Pokals werden es dem Club von der Isar definitiv nicht leicht machen. Doch selbst, wenn Lahm, Schweinsteiger und Co. am Ende der Saison "nur" mit der Meisterschale am Marienplatz stehen: Vor der Leistung dieser Truppe muss man auch nach dieser Saison den Hut ziehen. Mal wieder.

Die Fans können stolz sein

Zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren im Halbfinale der Champions League. Noch dazu ist eine Finalteilnahme alles andere als unwahrscheinlich. Die Bayern haben eine starke Mannschaft, Madrid ist nicht unbesiegbar. Auch wenn der FCB in der Liga immer mit an der Spitze war: Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass sich der gesamte Verein so entwickelt? Damals ging man in Spiele gegen Arsenal, ManU oder Chelsea als klarer Außenseiter. Selbst das Erreichen des Viertelfinals konnte schon als Erfolg gewertet werden. Doch in den letzten Jahren haben die Verantwortlichen in München tolle Arbeit geleistet. Nicht Jupp Heynckes oder Pep Guardiola allein, nein, alle Beteiligten haben eine Mannschaft von Weltklasse-Format geformt, die mittlerweile sogar genannt wird, wenn der Begriff "beste Mannschaft der Welt" fällt. Und auch, wenn die Münchner in diesem Jahr im DFB-Pokal und in der Königsklasse scheitern sollten: Die Anhänger der Roten können mächtig stolz auf ihre Mannschaft sein. Nach dem Triple im vergangenen Jahr wieder eine solche Saison zu spielen, ist stark. Hinzu kommt, dass man nicht vergessen darf, dass die Bayern bereits den Weltpokal sowie den Europäischen Supercup gewonnen haben. Auch diese Spielzeit des FCB war grandios. Egal, wie sie zu Ende geht.

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Mittwoch, 9. April 2014

Rivalität tut der Bundesliga gut

Kaum eine Woche vergeht momentan, in der sich der FC Bayern München und Borussia Dortmund keinen verbalen Schlagabtausch über die Medien liefern. Erst neulich machte Matthias Sammer auf sich aufmerksam, als er der Konkurrenz unterstellte, nicht so hart zu trainieren wie die Münchner. Diese Kritik ließ BVB-Trainer Jürgen Klopp natürlich nicht lange auf sich sitzen, am Ende mischte auch Karl-Heinz Rummenigge auf Seiten der Bayern mit. Seit letzter Woche gibt es wieder neuen Zündstoff: Die "Finanzspritze" vom FCB für die Borussen sei nicht wirklich eine gute Tat gewesen. Egal, wer bei dieser Angelegenheit nun die Wahrheit sagt: Die Rivalität zwischen den Bayern und den Dortmundern tut der ganzen Liga gut.

Der Fußball lebt von einer gesunden Portion Feindschaft

Gewalt hat im Fußball nichts zu suchen. Da dürften sich alle Fans einig sein. Eine gesunde Rivalität zwischen zwei Vereinen hat jedoch noch niemandem geschadet. Es ist sogar eher so, dass Konkurrenz im Fußball die entscheidende Würze bringt. Die meisten Vereine existieren nur noch nebeneinander her, neben einigen kleinen Reibereien gibt es aber vor allem im deutschen Fußball sehr wenige brisante Duelle. Klar, da ist das Ruhrpott-Derby zwischen Dortmund und Schalke, was Jahr für Jahr ein Highlight darstellt. Seit dieser Saison sind auch die Duelle zwischen Hannover und Braunschweig von einer besonderen Brisanz geprägt. Sollte der BTSV aber in der nächsten Saison wieder zweitklassig spielen, hat es sich mit diesen Aufeinandertreffen auch erstmal wieder erledigt. Derbys wie BVB gegen S04 oder die damaligen Münchner-Derbys zwischen den Bayern und 1860 waren beziehungsweise sind immer etwas besonderes. Etwas, worauf sich die Fans schon Wochen freuen, worauf jeder heiß ist. Es sind Spiele, in denen die Kicker auf dem Rasen noch einmal 50 Prozent mehr geben, um ja nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Von diesen Duellen lebt der Fußball, davon kann es nicht genug geben.

International ist einiges los

Wirft man einen Blick in andere Ligen Europas fällt auf: Auch dort sind Spiele zwischen zwei Rivalen einfach noch einmal eine Stufe intensiver. Nehmen wir zum Beispiel die englische Premier League: Chelsea, Arsenal, Manchester United, Manchester City, Tottenham, Liverpool und und und - alles Topmannschaften, die mitunter aus der selben Stadt kommen. Da rappelt es ganz sicher auf dem Platz. Und natürlich vorher in den Medien. Und auch nach dem Spiel ist das letzte Wort meistens noch lange nicht gesprochen. Ganz zu schweigen davon, dass die Fans gegen den Rivalen ebenfalls die bestmögliche Stimmung liefern. Das ist in Spanien nicht anders. Natürlich kommt jedem eingefleischten Fußball-Fan da der Clasico in den Sinn. Real Madrid gegen den FC Barcelona - mehr Rivalität geht zumindest in Europa eigentlich schon nicht.

Kein Kuschelkurs? Gut so!

Daher ist es letzten Endes nur zu begrüßen, dass die Verantwortlichen der Bayern und des BVB schon gar nicht mehr versuchen, auf Kuschelkurs zu gehen. Mittlerweile geben sie die Rivalität schon in der Presse zu, und das ist auch gut so. Nicht nur, dass die Dortmunder seit ihren zwei Meisterschaften endlich ein ernstzunehmender Gegner für die Bayern sind, ist für die Spannung innerhalb der Liga - gut, vielleicht nicht in diesem Jahr - auf Dauer förderlich. Weiterhin hat die Bundesliga jetzt zwei Spiele mehr pro Spielzeit, auf dass sich jeder Fan freuen kann. Verlieren? Bitte nicht! Man will sich ja nicht gegen den größten Konkurrenten im eigenen Land die Blöße geben. Solche Highlights machen den Reiz im Fußball aus. Daher sage ich: Die Rivalität zwischen den Bayern und dem BVB tut ganz Fußball-Deutschland gut.

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