Mittwoch, 9. April 2014

Rivalität tut der Bundesliga gut

Kaum eine Woche vergeht momentan, in der sich der FC Bayern München und Borussia Dortmund keinen verbalen Schlagabtausch über die Medien liefern. Erst neulich machte Matthias Sammer auf sich aufmerksam, als er der Konkurrenz unterstellte, nicht so hart zu trainieren wie die Münchner. Diese Kritik ließ BVB-Trainer Jürgen Klopp natürlich nicht lange auf sich sitzen, am Ende mischte auch Karl-Heinz Rummenigge auf Seiten der Bayern mit. Seit letzter Woche gibt es wieder neuen Zündstoff: Die "Finanzspritze" vom FCB für die Borussen sei nicht wirklich eine gute Tat gewesen. Egal, wer bei dieser Angelegenheit nun die Wahrheit sagt: Die Rivalität zwischen den Bayern und den Dortmundern tut der ganzen Liga gut.

Der Fußball lebt von einer gesunden Portion Feindschaft

Gewalt hat im Fußball nichts zu suchen. Da dürften sich alle Fans einig sein. Eine gesunde Rivalität zwischen zwei Vereinen hat jedoch noch niemandem geschadet. Es ist sogar eher so, dass Konkurrenz im Fußball die entscheidende Würze bringt. Die meisten Vereine existieren nur noch nebeneinander her, neben einigen kleinen Reibereien gibt es aber vor allem im deutschen Fußball sehr wenige brisante Duelle. Klar, da ist das Ruhrpott-Derby zwischen Dortmund und Schalke, was Jahr für Jahr ein Highlight darstellt. Seit dieser Saison sind auch die Duelle zwischen Hannover und Braunschweig von einer besonderen Brisanz geprägt. Sollte der BTSV aber in der nächsten Saison wieder zweitklassig spielen, hat es sich mit diesen Aufeinandertreffen auch erstmal wieder erledigt. Derbys wie BVB gegen S04 oder die damaligen Münchner-Derbys zwischen den Bayern und 1860 waren beziehungsweise sind immer etwas besonderes. Etwas, worauf sich die Fans schon Wochen freuen, worauf jeder heiß ist. Es sind Spiele, in denen die Kicker auf dem Rasen noch einmal 50 Prozent mehr geben, um ja nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Von diesen Duellen lebt der Fußball, davon kann es nicht genug geben.

International ist einiges los

Wirft man einen Blick in andere Ligen Europas fällt auf: Auch dort sind Spiele zwischen zwei Rivalen einfach noch einmal eine Stufe intensiver. Nehmen wir zum Beispiel die englische Premier League: Chelsea, Arsenal, Manchester United, Manchester City, Tottenham, Liverpool und und und - alles Topmannschaften, die mitunter aus der selben Stadt kommen. Da rappelt es ganz sicher auf dem Platz. Und natürlich vorher in den Medien. Und auch nach dem Spiel ist das letzte Wort meistens noch lange nicht gesprochen. Ganz zu schweigen davon, dass die Fans gegen den Rivalen ebenfalls die bestmögliche Stimmung liefern. Das ist in Spanien nicht anders. Natürlich kommt jedem eingefleischten Fußball-Fan da der Clasico in den Sinn. Real Madrid gegen den FC Barcelona - mehr Rivalität geht zumindest in Europa eigentlich schon nicht.

Kein Kuschelkurs? Gut so!

Daher ist es letzten Endes nur zu begrüßen, dass die Verantwortlichen der Bayern und des BVB schon gar nicht mehr versuchen, auf Kuschelkurs zu gehen. Mittlerweile geben sie die Rivalität schon in der Presse zu, und das ist auch gut so. Nicht nur, dass die Dortmunder seit ihren zwei Meisterschaften endlich ein ernstzunehmender Gegner für die Bayern sind, ist für die Spannung innerhalb der Liga - gut, vielleicht nicht in diesem Jahr - auf Dauer förderlich. Weiterhin hat die Bundesliga jetzt zwei Spiele mehr pro Spielzeit, auf dass sich jeder Fan freuen kann. Verlieren? Bitte nicht! Man will sich ja nicht gegen den größten Konkurrenten im eigenen Land die Blöße geben. Solche Highlights machen den Reiz im Fußball aus. Daher sage ich: Die Rivalität zwischen den Bayern und dem BVB tut ganz Fußball-Deutschland gut.

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