Sonntag, 21. September 2014

Paderborn: Dieser Aufsteiger macht einfach Spaß

Vor der Saison von vielen als Gurkentruppe abgestempelt, die nach 34 Spieltagen sowieso wieder den Gang in Liga zwei antreten muss, rockt der SC Paderborn aktuell die Bundesliga. Nach vier Spieltagen hat der Aufsteiger acht Punkte auf dem Konto und steht auf Platz eins der Tabelle - ein Meilenstein für den kleinen Club aus Nordrhein-Westfalen. Auch wenn Paderborn diese Platzierung wohl kaum bis zum Ende der Saison halten kann, schon jetzt sammelt das Team von André Breitenreiter wichtige Punkte gegen den Abstieg. Positiver Nebeneffekt: Das Team macht einfach Spaß, spielt guten Fußball und ist eine Bereicherung für die Liga.

Offensiv hui, defensiv hui

In der Bundesliga hat der Aufsteiger noch kein einziges Spiel verloren - wer hätte das gedacht? Schon beim 2:2 am ersten Spieltag gegen den FSV Mainz war Paderborn bärenstark, hätte den Sieg verdient gehabt. Eine Woche später demütigte die Breitenreiter-Elf den Hamburger SV, siegte an der Elbe mit 3:0 und hinterließ nichts als ungläubige Gesichter an der Elbe. Im Duell der beiden Aufsteiger beim 1. FC Köln kam Paderborn nicht über ein 0:0 hinaus, am vierten Spieltag siegte der SC mit 2:0 gegen Hannover. Die Ergebnisse zeigen: Die Mannschaften, gegen die das Team von André Breitenreiter gepunktet hat, waren keine Laufkundschaft. Acht Punkte nach vier Spielen sind für einen Aufsteiger beachtlich, zum Vergleich: Im letzten Jahr verlor Eintracht Braunschweig als Bundesliga-Neuling alle vier Spiele zu Saisonbeginn, hatte ein Torverhältnis von 1:9. Paderborn steht aktuell bei 7:2, offensiv läuft es dank Elias Kachunga gut, hinten steht der SC überraschend sicher, lässt wenig zu. Drei Partien zu null hat aktuell nicht mal der FC Bayern auf dem Konto.

Nur ein Zweitligist konnte Paderborn stoppen

Die blanken Zahlen zeigen also schon, dass die Breitenreiter-Elf einen starken Saisonstart hingelegt und guten Fußball gespielt hat. In den fünf Pflichtspielen der noch jungen Spielzeit musste Paderborn erst eine Niederlage einstecken - ausgerechnet gegen einen Zweitligist. Ende August musste der SC in der ersten Runde des DFB Pokals zu RB Leipzig, verlor dort mit 1:2 und konnte nicht wirklich überzeugen. Diese Niederlage hat die Westfalen aber wachgerüttelt, in jeder Bundesliga-Partie zeigten sie sich deutlich stärker. Auch wenn eine Niederlage gegen einen unterklassigen Gegner immer wehtut, kam sie für Paderborn vielleicht zur rechten Zeit. Keine Doppelbelastung mehr, der Club kann sich voll und ganz auf das Projekt Klassenerhalt konzentrieren. Zudem wirkt die Mannschaft seit diesem Spiel wie ausgewechselt. Gegen Leipzig war Paderborn noch nicht in Form, wirkte platt, ideenlos und ist verdient ausgeschieden. Inzwischen hat Breitenreiter die Mannschaft auf Trab gebracht, der SC wirkt wie ausgewechselt.

Wichtige Punkte für das Ziel Klassenerhalt

So schön es für alle Anhänger des Aufsteigers auch ist, Paderborn nach vier Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz zu sehen: Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass der SC diesen Platz über die volle Saison halten kann. Um nicht zu sagen: Fast unmöglich. Aber die Westfalen wollen auch nicht Meister werden, wollen nicht in die Champions League und auch nicht in die Europa League. Breitenreiter und Co. wollen den Abstieg verhindern, auch im nächsten Jahr erstklassig spielen und sich in der Bundesliga etablieren. In der vergangenen Saison hätten 28 Punkte für einen Nichtabstiegsplatz ausgereicht. Mit acht Zählern nach vier Spielen hätte Paderborn schon mehr als ein Viertel der benötigten Punkte eingefahren, um den Klassenerhalt zu sichern. Selbst eine kleine Schwächeperiode lässt sich durch den starken Saisonstart kompensieren. Kann der SC diese Form auch nur annähernd anhalten und regelmäßig Punkte einfahren, hat der Aufsteiger in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun. Da spielen ein zur Zeit HSV oder VfB deutlich schlechteren Fußball.

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