Donnerstag, 29. Mai 2014

Pinkelattacke, Dönerwurf und ein Lazarett: Die deutsche Nationalmannschaft

Wer nicht zu 100 Prozent fit ist und nicht alles im Verein gibt, fährt nicht mit zur WM. Klingt logisch, sollte bei einer Nationalmannschaft auch eher der Normalfall sein. Jogi Löw drohte den deutschen Spielern jedenfalls vor nicht allzu langer Zeit mit dieser Botschaft. In der Öffentlichkeit wurde sogar diskutiert, ob es nicht sogar zu Überraschungen kommt, dass vielleicht ein gestandener Spieler die WM in Brasilien von zu Hause aus verfolgen darf. Lediglich für Sami Khedira wollte Löw eine Ausnahme machen. Pustekuchen. Ein Pinkelskandal, ein Dönerwurf sowie zahlreiche Verletzungen später ist die DFB-Auswahl eher eine Lachnummer als ein Titelaspirant.

Disziplinlosigkeit gehört bestraft

Egal ob sich nun ein Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Manuel Neuer einen Ausrutscher leistet: Fehlverhalten, besonders in der Öffentlichkeit, muss bestraft werden. Zwingend! Fußballstars haben einen Vorbildcharakter, vor allem auch für die ganz kleinen Fußball-Fans. Ein Jürgen Klopp wird auf die Tribüne geschickt, bekommt eine fette Geldstrafe aufgebrummt und darf im schlimmsten Fall noch in der Champions League für einen harmlosen Ausraster an der Seitenlinie auf die Tribüne. Dagegen pinkelt Kevin Großkreutz nach dem DFB-Pokalfinale in die Hotel-Lobby, bewirft wildfremde Menschen am Imbissstand mit Dönern und pöbelt eine Hotelangestellte an. So hat sich ein Nationalspieler nicht zu verhalten. Egal, welchen Stand er in der Mannschaft hat, dafür muss ein Ausschluss aus der Mannschaft erfolgen. Zumal Löw erst kürzlich Konsequenzen angedroht hat. Mit einem Gespräch und einer Geldstrafe, die einen Fußballprofi sowieso nicht juckt, ist es nicht getan. Egal, ob sich der Kapitän Lahm diesen Fehltritt geleistet hätte oder nicht, egal ob zehn andere Spieler verletzt sind oder nicht: Ein solches Verhalten wie im Falle Großkreutz gehört knallhart bestraft. Da er aber ungeschoren davon kommt, mit dieser mangelnden Konsequenz verlieren die Verantwortlichen der Nationalmannschaft jegliche Autorität.

Spieler müssen zu 100% fit sein - scheinbar nicht

Gefühlt ist die Liste an Spielern, die fit sind, momentan kürzer als die der Verletzten. Schweinsteiger, Neuer, Lahm, Khedira, und, und, und. Die Liste derer, die verletzt oder zumindest angeschlagen sind, ist lang. In dieser Woche haben Khedira und Schweinsteiger zum ersten Mal mit der Mannschaft trainiert. Rund zwei Wochen vor dem Start der WM. Stark! Kapitän Philipp Lahm verkündete sogar kürzlich im Interview, er könnte nicht mal laufen. Das wird so kurz vor einem großen Turnier natürlich vollkommen überbewertet. Training mit der Mannschaft? Braucht generell niemand. Auch, wenn es allesamt gestandene und ohne Frage wichtige Spieler sind, die zur Zeit noch angeschlagen sind: Wenn es Löw mit seiner Ansage ernst meint, dass er nur fitte Jungs mit nach Brasilien mit, lässt er Schweinsteiger und Co. zu Hause. Ob das erfolgreich wäre, stünde zwar in den Sternen, aber wenigstens würde der Bundestrainer nicht zum wiederholten Mal sein Wort brechen und Autorität einbüßen. Genauso unverständlich: Einen 35-jährigen Miroslav Klose, der seine besten Zeiten hinter sich hat und in der letzten Saison gefühlt genau so lange verletzt war wie Mario Gomez, als einzigen gestandenen Stürmer mitzunehmen. Klar, da ist noch Kevin Volland, der aber noch keinerlei Erfahrung im Trikot der DFB-Elf hat. Wollen wir denn keine Tore schießen? Dass die Variante mit der falschen Neun nicht immer gut gehen muss, haben wir in dieser Saison beim FC Bayern gesehen.

Nur noch rund zwei Wochen bis zur WM - und die deutsche Nationalmannschaft mach eher negative als positive Schlagzeilen. Leider.

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