Donnerstag, 21. August 2014

Der FC Bayern hat immer weniger deutsche Spieler

Toni Kroos ist gegangen, dafür sind Robert Lewandowski, Juan Bernat, Pepe Reina und Sebastian Rohde gekommen. Eventuell wechseln noch Mehdi Benatia und ein Mittelfeldspieler - unter anderem ist Ander Iturraspe im Gespräch - zum FC Bayern München. Betrachtet man noch zusätzlich die Zu- und Abgänge bei den Nachwuchsspielern der Münchner kommt man zu dem Schluss: Der deutsche Rekordmeister wird immer weniger deutsch.

Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Um diese Behauptung statistisch zu belegen, werfen wir einfach mal einen Blick auf den Kader des FC Bayern. Die Seite Weltfußball.de listet jeden Spieler auf, der bei den Roten in der Saison 2013/2014 zum Profikader zählte. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Spieler tatsächlich auf dem Platz standen oder eben nicht. Dabei fällt vor allem auf: Durch die enorme Masse an Nachwuchsspielern fasste der Kader der Münchner während der letzten Saison satte 32 Spieler. Da ist es keine Kunst, den Anteil an deutschen Kickern zu bestimmen. 17 Spieler aus dem Kader des deutschen Rekordmeisters waren in der letzten Saison aus Deutschland beziehungsweise hatten die deutsche Staatsbürgerschaft. Das heißt im Umkehrschluss: 15 Spieler waren Ausländer. Macht einen Anteil an deutschen Spielern von 51,5 Prozent.

Gut, das ist nicht unbedingt viel, andere Clubs setzen viel mehr auf Spieler aus dem Heimatland. Betrachtet man den Bayern-Kader für die Saison 2014/2015, sinkt der Anteil an heimischen Spielern aber weiter. 25 Kicker sind momentan für die 1. Mannschaft der Roten gelistet, 11 davon sind deutsch, 14 sind Ausländer. Ergibt einen Anteil von 44,5 Prozent deutscher Spieler im Kader. Geht man davon aus, dass Mehdi Benatia und eventuell ein Ander Iturraspe noch an die Isar wechseln, sinkt die Zahl auf 40,7 Prozent. Und das klingt dann schon weniger freundlich für einen deutschen Rekordmeister.

Ein Trend für die Zukunft: Mehr Talente aus Deutschland

Der Ausländeranteil innerhalb einer Mannschaft schwankt oftmals stark, klar. Zudem sind die Bayern ja auch noch an deutschen Talenten wie Sinan Kurt dran, Karl-Heinz Rummenigge kündigte zuletzt an, dass die Münchner in Zukunft auch verstärkt die besten Talente aus Deutschland einkaufen möchte. Man kann also davon ausgehen, dass der Anteil an deutschen Fußballern im Kader der Roten schon bald wieder größer ist. Dennoch ist die aktuelle Entwicklung bemerkenswert.

Standen in der letzten Saison oder unter Jupp Heynckes als Bayern-Trainer teilweise bis zu sieben deutsche Spieler in der Startformation des FCB, dürfte dieser Anblick in der aktuellen Saison eher selten sein. Lewandowski, Robben, Ribery, Alaba, Bernat, Dante, Rafinha, eventuell noch Benatia - allesamt Spieler, die größtenteils gesetzt sein dürften, solange sie nicht gerade verletzt sind. Auch das System mit drei Verteidigern, das Pep Guardiola gerade einstudiert, begünstigt diese Tatsache.

Anlass zur Sorge sollte diese Entwicklung aber nicht geben. Zustände wie in England, wo in den Top-Mannschaften des Landes teilweise kein Einheimischer auf dem Platz steht, sind in Deutschland auch auf lange Sicht undenkbar. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass sich der FC Bayern in dieser Saison in Sachen „Deutsch-Quote“ deutlich verschlechtert hat. Für einen deutschen Rekordmeister, der den Anspruch hat, die besten Spieler aus dem eigenen Land bei sich zu haben, sind diese Zahlen eher schwach.

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