Montag, 9. Juni 2014

Financial Fairplay: Bitte hart durchgreifen

Gerade in den letzten Wochen hörte man den Begriff Financial Fairplay immer häufiger in den Medien. Paris Saint-Germain und Manchester City bekamen empfindliche Geldstrafen aufgebrummt, weil sie gegen das Konzept der UEFA verstoßen haben. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die UEFA Roter Stern Belgrad vom Europacup ausgeschlossen hat - wegen einem Verstoß gegen das Financial Fairplay. Einfach gesagt gibt dieses Konzept vor, dass Vereine nicht mehr ausgeben dürfen, als sie auch einnehmen. Eine gute Idee, die im europäischen Vereinsfußball auch dringend nötig ist.

Schulden über Schulden

Mit der beginnenden Transferperiode ist wieder damit zu rechnen, dass Vereine mit einem Mäzen im Hintergrund Unsummen von Geld rauskloppen um Spieler zu kaufen, die dann ein Jahr später doch wieder nicht gut genug sind. Beispiele gefällig? Monaco, Paris, Man City, und, und, und. Fakt ist: Diese Vereine sind nicht gut für die Entwicklung des Fußballs. Es ist einfach absurd, wenn Monaco aus der zweiten französischen Liga aufsteigt, der Besitzer mal eben hunderte von Millionen in die Mannschaft pumpt, um dann am Ende auf Platz zwei zu landen. Geht´s noch? Gefühlt sind das keine gut wirtschaftenden Fußball-Vereine mehr, sondern einfach nur noch Spielzeuge. Verliert der Investor dann seinen Spaß am Verein, lässt er diesen links liegen - natürlich bleiben die völlig überteuerte Mannschaft sowie zig Millionen an Schulden. Grundsätzlich geht der Trend in die Richtung, dass Vereine immer mehr Schulden anhäufen. Allein in der spanischen Liga haben die 20 erstklassigen Vereine zusammen laut Spiegel-Online mehr als drei Milliarden Euro Schulden. Da muss eingegriffen werden - egal wie! Hinzu kommt auch noch, dass Klubs mit einem Investor im Rücken auch die Fangemeinschaft spalten. Bestes Beispiel: Die TSG Hoffenheim oder RB Leipzig in Deutschland. 

Was ist Financial Fairplay?

Spiegel-Online beschreibt das Financial Fairplay wie folgt


"Das Konzept gibt es schon seit drei Jahren. Ziel der Uefa ist es, die Klubs zu einem vernünftigeren Wirtschaften zu bewegen. Das Financial Fairplay gilt für alle europäischen Vereine, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Die Regeln ergänzen das Lizenzierungsverfahren, das 2003 eingeführt wurde.Der Verband setzt das Konzept Schritt für Schritt um. Zunächst mussten die Klubs nachweisen, dass sie keine überfälligen Schulden bei anderen Vereinen, Behörden oder Spielern hatten. Seit dieser Saison gelten schärfere Regeln. Die Klubs müssen nachweisen, dass siekostendeckend arbeiten, im Klartext: Sie dürfen mittelfristig nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen.
Dafür gibt es aber Übergangsfristen und Freibeträge. Die Verluste für die laufende und die kommende Saison dürfen maximal 45 Millionen Euro betragen. Von 2015 bis 2018 liegt der Höchstbetrag dann nur noch bei 30 Millionen Euro.
Besonders streng soll das Financial Fairplay bei Klubs gelten, die von reichen Mäzenen gesteuert werden. So sollen Eigentümer nicht mehr Fantasiepreise für Sponsoring zahlen dürfen, sondern nur nochmarktübliche Summen. Beispiel Paris: Der französische Klub bekam 200 Millionen Euro von der Tourismusbehörde Katars. Das ist etwa das Zehnfache von vergleichbaren Sponsoring-Verträgen bei Bayern München und Real Madrid und gilt deshalb als nicht zulässig."



Gut für den Fußball

Bleibt zu hoffen, dass das Konzept auch in Zukunft weiter verfolgt wird und Verstöße knallhart bestraft werden. Es ist einfach nicht im Sinne des Sports, wenn Vereine, die sich durch jahrelange gute Arbeit eine solide finanzielle Basis geschaffen haben, innerhalb von nur einem Jahr von Plastikclubs verdrängt werden können. Das ist nicht Sinn des Sports. Oder wer möchte schon gerne sehen, wenn sich im Finale der Champions League zwei Mannschaften mit zusammengekauften Söldnern stehen? Richtig, niemand. Bislang haben die Vereine noch so etwas wie eine Gnadenfrist. Es wäre wünschenswert, wenn ab 2018 seitens der UEFA hart durchgegriffen wird. Egal, wer gegen das Financial Fairplay verstößt. Auf Namen sollte keine Rücksicht genommen werden, sonst ist das ganze Konzept sinnfrei.

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